Unser Gast in der September-Ausgabe ist der preisgekrönte
Drehbuchautor Sascha Arango.
Bitte, wer? Sascha Arango
Lightmedium #9: Das Sommerloch hat nun auch im Fernsehen sein Ende gefunden, die Frequenz der Wiederholungen sinkt. Über gutes und schlechtes Fernsehen sprechen wir mit dem Drehbuchautor Sascha Arango.
Sascha Arango, 55, zählt zu den renommiertesten Drehbuchautoren Deutschlands. Wenn Kommissar Borowski im Kieler „Tatort“ etwas sagt, stammen die Worte häufig aus der Feder Arangos. Im vergangenen Jahr hat der zweimalige Grimme-Preisträger seinen Debütroman „Die Wahrheit und andere Lügen“ veröffentlicht, dessen Filmrechte ein US-Studio erwarb. Arango arbeitet momentan an der Drehbuchadaption.
Wir sprechen mit Sascha Arango über die Quotenfixiertheit deutscher Sender, die Erwartungen des TV-Publikums, die Erklärungshysterie und die Frage, warum mutige Serien meist aus anderen Ländern kommen. Er sagt:
„Ich glaube, es hat sehr viele Gründe, warum wir es noch nicht geschafft haben, diese einzigartige Spezialität zu entwickeln, wie zum Beispiel die Dänen. Von denen haben wir gelernt: An der Sprache liegt es nicht. Es liegt daran, dass die Dänen einen eigenen, unbeirrbaren künstlerischen Ton gefunden haben. Dort ist es eine klare Aufteilung: Die Kreativen machen dies, die Administratoren machen das. Diese Gewaltenteilung gibt es in Deutschland nicht. Der, dem das Steuergeld anvertraut ist, misst sich auch zu, die künstlerischen Entscheidungen mit zu beeinflussen“
Ab Freitag, 11. September, 16 Uhr.
Live on Tape. Auf Lightmedium.de.
Lightmedium #8: Kulturbruch im Fußball
Bitte, wer? Gunter Gebauer
Lightmedium #8: Zum Start in die neue Bundesligasaison sprechen wir mit dem Sportphilosophen Gunter Gebauer.
Gunter Gebauer, 71,
ist emeritierter Professor an der Freien Universität Berlin. Der Philosoph und Sportwissenschaftler plädiert für einen Boykott der Fußball-WM 2022 in Katar und kritisiert die Vergabe der Olympischen Spiele an autoritäre Staaten. Er ist Autor des Buches „Poetik des Fußballs“ und schreibt Beiträge u.a. für die Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Wir sprechen mit Gunter Gebauer über Tradition und Plastikklubs, den Einsatz wissenschaftlicher Daten in der Trainingsmethodik und den Weltverband FIFA. Er sagt:
„Der traditionelle Fußball scheint ans Ende gekommen zu sein. Wir haben einen Kulturbruch, Tradition dient nur noch als Mythos zum besseren Verkauf. Wir werden sehen, dass die Fans immer weniger zu sagen haben. Es geht in erster Linie darum, Geld zu generieren“
Ab Freitag, 14. August, 16 Uhr.
Live on Tape. Auf Lightmedium.de.
Selbstreduktion
Liebe Hörerinnen und Hörer unseres Podcasts,
nach den ersten Monaten zunächst ein Dankeschön: Seit dem Start von Lightmedium Ende April hat sich eine kleine, aber treue Anhängerschaft gefunden, über die wir uns sehr freuen.
Da Hören/Lesen/Nutzen im Internet aber nicht gleichbedeutend mit der Bereitschaft zur finanziellen Unterstützung ist (und es hier nicht gerade sprudelt), müssen wir unseren Aufwand etwas reduzieren.
Deshalb werden wir die Frequenz ab sofort senken und künftig eine statt bislang zwei Ausgaben pro Monat produzieren. Sie wird immer am zweiten Freitag des Monats veröffentlicht.
Landesverrat: Generalbundesanwalt ermittelt gegen netzpolitik.org
Wegen des Verdachts des Landesverrats hat Generalbundesanwalt Harald Range ein Strafverfahren gegen Markus Beckedahl und André Meister vom Blog netzpolitik.org eingeleitet.
Zahlreiche Medien und der Deutsche Journalisten-Verband haben den Vorgang als Eingriff in die Pressefreiheit und „Justizposse“ kritisiert.
Wir hatten Anfang Juli mit Markus Beckedahl über die Gefahren für unsere Grundrechte gesprochen. Angesichts des aktuellen Geschehens wirkt seine Aussage von damals wie eine Prophezeiung:
Hintergrund des Verfahrens ist ein Budgetplan des Bundesamts für Verfassungsschutz, der als geheim eingestuft ist und von netzpolitik.org veröffentlicht worden war. Darin ist unter anderem aufgeführt, dass dem Verfassungsschutz ein Millionenbetrag für die massenhafte Datenerfassung in sozialen Netzwerken zur Verfügung steht.
Laut der Süddeutschen Zeitung hatte Verfassungsschutz-Chef Georg Maaßen beim Landeskriminalamt Berlin Strafanzeige gestellt. Das LKA habe den Fall an die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe weitergeleitet.
Lightmedium #4 – Lobbyismus und Folgen für die Demokratie
Bitte, wer? Timo Lange
Lightmedium #4: Ein Gespräch über Lobbyismus und die Gefahren für die Demokratie. Zu Gast ist Timo Lange von Lobbycontrol.
Timo Lange
hat Politik an der Freien Universität Berlin studiert.
Seit 2011 ist er beim Verein Lobbycontrol, der sich für mehr Transparenz bei der Lobbyarbeit einsetzt.
Langes Schwerpunkte sind Nebentätigkeiten von Abgeordneten, Seitenwechsel zwischen Politik und Wirtschaft und die daraus resultierenden Interessenkonflikte.
Wir sprechen mit Timo Lange über den Vertrauensverlust in die Politik, die Notwendigkeit eines verpflichtenden Lobbyregisters und die Unterschiede zwischen bösen und guten Interessenvertretern. Er sagt:
„In der jetzigen Form ist Lobbyismus eine Gefahr für die Demokratie. Es ist ein Problem, wenn dieses repräsentative Demokratiemodell in eine Krise gerät, weil die Leute nicht mehr mitmachen, nicht mehr vertrauen und das Gefühl haben: Meine Stimme zählt eh nicht. Vertrauen geht verloren durch einzelne Skandale.“
Ab Freitag, 5. Juni, 16 Uhr.
Live on Tape. Lightmedium.de.
Lightmedium #3 – Über das Wesen der Verschwörungstheorie
Kommentare: Lob für den Gast, Interesse am Namen
Lightmedium hat das erste Wochenende geschafft. Wir freuen uns sehr über das Interesse und das bislang sehr positive Feedback, wie hier bei Twitter:
Auch über das Kontakt-Formular haben uns Kommentare erreicht. Na ja, immerhin zwei. Und, nun ja, wenigstens einer zum Thema. Beginnen wir mit dem anderen:
Herrn St. gefällt der Name unserer Seite und er fragt, welchen Betrag wir uns vorstellen, um ihm die Domain zu überlassen.
Wir danken für das Interesse und das (versteckte) Lob für die gelungene Namenswahl. Uns gefällt der Name auch und weil wir nicht glauben, unseren Zenit schon mit der ersten Ausgabe erreicht zu haben, behalten wir ihn. Was nicht heißt, dass wir uns unmoralische Angebote, die eine Fortsetzung in der Karibik ermöglichen, nicht anhören.
Wolfgang P. hat uns geschrieben, dass ihm die Aufbereitung des Themas Zeitungs- und Medienkrise und vor allem die Aussagen unseres Gastes, des Zeitungsverkäufers Olaf Forner, gefallen haben:
„Die Strategen in den Elfenbeintürmen haben schon lange keine Ahnung von ihren Lesern. Sie sollten gut zuhören, was Herr Forner zu sagen hat.“
Herr P. hat auch eine Idee, wie man die Verlagsstrategien mit den Wünschen und Bedürfnissen der Leserschaft in Einklang bringen kann:
„Der muss verkaufen und rechtfertigen […], was die Verlage verzapfen. Die Manager sollten mal eine Woche seine Arbeit machen und mit den Leuten sprechen.“
Wenn Sie unser Gespräch mit Olaf Forner kommentieren möchten, bitte hier (direkter Kontakt), über Twitter oder Facebook.