Am 3. Mai ist Internationaler Tag der Pressefreiheit. Unser Gast ist der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV), Frank Überall. Wir sprechen über Erdogan und Böhmermann, Pegida und Europa.
Bitte, wer? Frank Überall
Lightmedium #15: Die freie Presse steht weltweit unter Druck. Zum Internationalen Tag der Pressefreiheit (3. Mai) sprechen wir mit dem Vorsitzenden des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV), Frank Überall.
Frank Überall, 45, ist freier Radio- und Fernsehjournalist, Sachbuchautor und Professor für Politik und Soziologie an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft in Köln. Seit November 2015 ist er zudem Vorsitzender des DJV. Als Schwerpunkt seiner Amtszeit hat sich Überall zum Ziel gesetzt, die journalistische Arbeit wieder verständlicher an Mann und Frau zu bringen.
Wir sprechen mit Frank Überall über den türkischen Präsidenten Erdogan, die Causa Böhmermann, die Gefahren durch Pegida-Demonstrationen und die Sehnsucht nach dem guten, alten Verleger. Er sagt:
„Pressefreiheit war wie Strom aus der Steckdose: Sie war einfach da, sie war selbstverständlich. Inzwischen gibt es Angriffe auf die Pressefreiheit, die ich mir noch vor zwei Jahren nicht hätte träumen lassen“
Ab Dienstag, 3. Mai
Live on Tape. Auf Lightmedium.de
Lightmedium #13: Politisch korrekt oder einfach nur schwammig?
Bitte, wer? Anatol Stefanowitsch
Lightmedium #13: Sprache ist mächtig. Sie kann ebenso Liebe ausdrücken wie Menschen verletzen. Mit Blick auf die Flüchtlingsdebatte unterhalten wir uns mit dem Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch.
„Die Idee, dass ich Leute, die irrationale Positionen vertreten – ob aus echter Angst oder anerzogenem Menschenhass – für gemäßigtere Positionen zurückgewinnen kann, indem ich ihre Sprachmuster übernehme, halte ich für absurd“
Jetzt online.
Live on Tape. Lightmedium.de
2015 – Der Jahresrückblick
2015 war ein aufregendes und erschreckendes Jahr. Viele Menschen hatten den Jahreswechsel 2014/2015 mit der Hoffnung auf ein besseres, friedlicheres Jahr verbunden. Leider vergeblich.
Wir haben 2015 bei Lightmedium über viele Themen von globaler Bedeutung gesprochen, deren Entwicklungen und Folgen heute oft noch nicht abzusehen sind.
Da wir bis zur nächsten regulären Ausgabe am 19. Februar pausieren, lassen wir hier nun das erste Kalenderjahr Revue passieren, das hinter Lightmedium liegt: Wie haben sich die Themen entwickelt, über die wir mit unseren Gästen gesprochen haben? Haben sich ihre Prognosen bewahrheitet?
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Juni: Lobbyismus | Januar: Es tut sich was
Über mehr Transparenz im Lobbyismus haben wir mit Timo Lange von Lobbycontrol im Juni gesprochen. Anfang Januar 2016 hat der Bundestag nun die Vergabepraxis von Hausausweisen an Lobbyisten gestoppt: Neue Anträge werden vorerst nicht bearbeitet, es ist zudem geplant, die Vergabekriterien zu überarbeiten und transparenter zu gestalten. Für unseren Gast waren die Hausausweise aber schon zum Zeitpunkt unseres Treffens nicht von entscheidender Bedeutung:
Lobbycontrol fordert weitreichendere Maßnahmen in Form eines Lobbyregisters:
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Juni: Flüchtlinge
Vor dem Weltflüchtlingstag sprachen wir im Juni mit dem Geschäftsführer von Pro Asyl, Günter Burkhardt. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht abzusehen, welches Ausmaß die Flüchtlingskrise annehmen, dass Deutschland im gesamten Jahr 2015 mehr als eine Million Menschen aufnehmen würde. Burkhardt prognostizierte trotzdem schon damals die Abschottung von EU-Staaten und eine Zunahme von Rassismus:
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Juli: Landesverrat?
Den Menschen fehle das unmittelbare Gefühl, überwacht zu werden, sagte der Netzaktivist Markus Beckedahl in unserem Gespräch Anfang Juli. Eben deshalb sei der Protest gegen privatwirtschaftliche und staatliche Datenkraken so leise. Vier Wochen später gerieten Beckedahl und netzpolitik.org selbst in den Fokus der Behörden. Der Generalbundesanwalt hatte ein Verfahren wegen des Verdachts auf Landesverrat eingeleitet. Rückwirkend schien es wie eine Vorahnung, was Markus Beckedahl in unserem Gespräch sagte:
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August: Korrupter Fußball
„Der traditionelle Fußball scheint ans Ende gekommen zu sein“, sagte der Sportphilosoph Gunter Gebauer im August vor dem Start der Bundesligasaison. Kurz zuvor hatten US-Ermittler Funktionäre des Weltverbands FIFA wegen Korruption verhaftet. Wir sprachen auch über den damaligen FIFA-Präsidenten Blatter und seinen potenziellen Nachfolger Platini, die beide inzwischen gesperrt worden sind:
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September/Oktober: Der Zustand der Welt
Im Oktober war der Philosoph Wolfram Eilenberger unser Gast. Wir sprachen über den Zustand der Welt und dabei vor allem über die Flüchtlingskrise. Eilenberger stellte dabei Fragen, deren Dringlichkeit mittlerweile noch zugenommen hat:
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November/Dezember: Klima
Im Dezember tagte in Paris die UN-Klimakonferenz. Ziel des dort verabredeten Klima-Abkommens ist die Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad. Die Industrieländer verpflichteten sich, ärmere Länder für deren Klimaschutz jährlich mit 100 Milliarden US-Dollar zu unterstützen. Außerdem lassen sie die Ziele zur Reduktion des CO2-Ausstoßes alle fünf Jahre überprüfen. Was Teilnehmer als „monumentalen Erfolg“ priesen, dürfte Katja Frieler vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), mit der wir kurz vor der Konferenz gesprochen haben, nicht so zufrieden stimmen:
Über die Notwendigkeit, die CO2-Emissionen schnell zu reduzieren, sagte sie:
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Zum Glück gab es neben der Weltpolitik auch andere spannende Themen, über die wir uns mit interessanten Gästen unterhalten haben. Fernsehen zum Beispiel oder Konsumverhalten. Alle Ausgaben aus dem Jahr 2015:
Lightmedium #1:
Die Zeitungs- und Medienkrise
Gast: Olaf Forner, Zeitungsverkäufer
Lightmedium #2:
Gentrification und das Leben in der Stadt
Gast: Andrej Holm, Stadtsoziologe
Lightmedium #3:
Über das Wesen der Verschwörungstheorie
Gast: Eva Kimminich, Professorin für Romanistik
Lightmedium #4:
Lobbyismus und die Folgen für die Demokratie
Gast: Timo Lange, Lobbycontrol
Lightmedium #5:
Asyl- und Flüchtlingspolitik
Gast: Günter Burkhardt, Pro Asyl
Lightmedium #6:
Vorratsdaten und Datenkraken
Gast: Markus Beckedahl, Netzaktivist
Lightmedium #7:
Auf der Suche nach dem Sommerloch
Teil 1 und Teil 2
Lightmedium #8:
Kulturbruch im Fußball
Gast: Gunter Gebauer, Sportphilosoph
Lightmedium #9:
Gutes Fernsehen, schlechtes Fernsehen
Gast: Sascha Arango, Drehbuchautor
Lightmedium #10:
Gutes Leben in einer schlechten Welt
Gast: Wolfram Eilenberger, Philosoph
Lightmedium #11:
Das Klima und die Spitze des Eisbergs
Gast: Katja Frieler, Klimafolgenforscherin
Lightmedium #12:
Weihnachten und die Wirkung von Konsum
Gäste: Norbert Bolz, Kommunikationsforscher,
und Gerrit von Jorck, Konsumskeptiker
Lightmedium #10: Gutes Leben in einer schlechten Welt
Zu Gast im Oktober ist der Philosoph Wolfram Eilenberger,
Chefredakteur des Philosophie Magazins. Wir sprechen über die Flüchtlingskrise, Verzweiflung und Formen des Glücks.
Hier geht’s zum Download. (50 Minuten, ca. 58 MB)
Bitte wer? Wolfram Eilenberger
Lightmedium #10: Die Welt macht keinen besonders guten Eindruck: Hunderttausende fliehen vor Terror, Hunger und Armut.
Regierungen rüsten militärisch auf, Klimawandel und Verteilungskämpfe drohen die Lage zu verschlimmern. Doch es gibt genügend Gründe, trotzdem nicht zu verzweifeln, meint der Philosoph Wolfram Eilenberger.
Wolfram Eilenberger, 43, ist Philosoph und Publizist. Er schrieb Kolumnen für „Zeit“ und „Tagesspiegel“ und war philosophischer Korrespondent für „Cicero“. Er ist Autor mehrerer Bücher, darunter „Philosophie für alle, die noch etwas vorhaben“ und „Ich glaub, ich werd zum Elch“. Seit 2011 ist Eilenberger Chefredakteur des „Philosophie Magazins“.
Wir sprechen mit Wolfram Eilenberger über die Verantwortung in der Flüchtlingskrise, humanitären Fortschritt und die Wahl des Seins zwischen unglücklichem Sokrates und glücklichem Schwein. Er sagt:
„Die Moralisierung der Situation, die Schuld mit der Verantwortung zu koppeln, kommt mir ambivalent vor. Wenn man den Leuten sagt: ‚Ihr habt 250 Jahre ausgebeutet, deswegen müsst Ihr die Syrer nehmen‘, würde ich das im öffentlichen Diskurs für taktisch falsch halten“
Ab Freitag, 9. Oktober, 16 Uhr.
Live on Tape. Auf Lightmedium.de
Lightmedium #6 – Vorratsdaten und Datenkraken
Geheimdienste wie die NSA und Unternehmen wie Google sammeln unvorstellbare Datenmengen, um Profile über uns zu erstellen. Doch unser Protest bleibt aus. Was ist nach den Enthüllungen Edward Snowdens noch nötig, damit sich unser Bewusstsein im Umgang mit sensiblen Informationen ändert? Zu Gast ist der Netzaktivist Markus Beckedahl.
Bitte wer? Markus Beckedahl
Lightmedium #6: Ein Gespräch über Datenkraken und
Geheimdienste. Zu Gast ist Markus Beckedahl.
Markus Beckedahl, Jahrgang 1976, zählt zu Deutschlands profilierten Netzaktivisten. Er ist Mitveranstalter der Internetkonferenz re:publica und Gründer von netzpolitik.org, einer Plattform für digitale Freiheitsrechte. Von 2010 bis 2013 war Markus Mitglied der „Enquetekommission Internet und digitale Gesellschaft“ des Deutschen Bundestags.
Wir sprechen mit Markus über die Vorratsdatenspeicherung, Geheimdienste und den unverändert sorglosen Umgang mit unseren Daten bei Google und Facebook – trotz der Enthüllungen von Edward Snowden. Er sagt:
„Wir haben in den 90er Jahren den Fehler gemacht an die Utopie zu glauben, dass das Internet zu Gleichberechtigung und Dezentralität führt – und waren dann ganz überrascht, dass diese Netzwerkeffekte zu einer krassen Monopolbildung führten. […] Der große Protest bleibt aus, weil keinem so wirklich bewusst ist, was da passiert. Es fehlt, was Leute erzählen, die in der DDR aufgewachsen sind: dieses Gefühl der Überwachung.“
Ab Freitag, 3. Juli, 16 Uhr.
Live on Tape. Auf Lightmedium.de.