Am 3. Mai ist Internationaler Tag der Pressefreiheit. Unser Gast ist der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV), Frank Überall. Wir sprechen über Erdogan und Böhmermann, Pegida und Europa.
Bitte, wer? Frank Überall
Lightmedium #15: Die freie Presse steht weltweit unter Druck. Zum Internationalen Tag der Pressefreiheit (3. Mai) sprechen wir mit dem Vorsitzenden des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV), Frank Überall.
Frank Überall, 45, ist freier Radio- und Fernsehjournalist, Sachbuchautor und Professor für Politik und Soziologie an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft in Köln. Seit November 2015 ist er zudem Vorsitzender des DJV. Als Schwerpunkt seiner Amtszeit hat sich Überall zum Ziel gesetzt, die journalistische Arbeit wieder verständlicher an Mann und Frau zu bringen.
Wir sprechen mit Frank Überall über den türkischen Präsidenten Erdogan, die Causa Böhmermann, die Gefahren durch Pegida-Demonstrationen und die Sehnsucht nach dem guten, alten Verleger. Er sagt:
„Pressefreiheit war wie Strom aus der Steckdose: Sie war einfach da, sie war selbstverständlich. Inzwischen gibt es Angriffe auf die Pressefreiheit, die ich mir noch vor zwei Jahren nicht hätte träumen lassen“
Ab Dienstag, 3. Mai
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Lightmedium #14: Plötzlich im Parlament – die Protestpartei
Unser Gast in der Märzausgabe ist der Ex-Pirat Martin Delius. Er zog 2011 mit der Piratenpartei ins Berliner Abgeordnetenhaus. Vor dem Hintergrund der Wahlerfolge der AfD sprechen wir über Protestwähler und die Frage, wie sich eine Partei selbst erledigt.
Bitte, wer? Martin Delius
Lightmedium #14: Nach den jüngsten Erfolgen der AfD sind sich Beobachter uneins – ist sie eine Gefahr für die Demokratie oder braucht es im Umgang mehr Gelassenheit? Als bis dato letzte Partei durchbrachen die Piraten 2011 und 2012 die Phalanx der Etablierten. Zu Gast in unserer März-Ausgabe ist der Ex-Pirat Martin Delius.
Martin Delius, 31, zählt zu den wenigen Protagonisten der Piraten, die sich durch ihre politische Arbeit profiliert haben. Er ist Vorsitzender der Piratenfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus und im Untersuchungsausschuss zum Berliner Flughafen. Aus der Partei ist er 2015 ausgetreten, sie habe sich „komplett zerlegt“. Mittlerweile unterstützt Delius die Linke.
Wir sprechen mit Martin Delius über die AfD, Protestwähler, interne Streitigkeiten bei den Piraten und darüber, wie man als Partei damit umgeht, wenn rechte Kräfte Einfluss nehmen wollen.
Er sagt:
„Es gab [bei den Piraten] völlige Ausfälle. Leute, die früher bei der NPD waren, Menschen, die den Holocaust geleugnet haben. Wir haben zwar Unvereinbarkeitsbeschlüsse gefasst, das dann aber umzusetzen, hat nicht funktioniert. Die Partei war zu strukturschwach, um die Leute loszuwerden“
Ab Mittwoch, 23. März, 16 Uhr.
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Lightmedium #13: Politisch korrekt oder einfach nur schwammig?
Bitte, wer? Anatol Stefanowitsch
Lightmedium #13: Sprache ist mächtig. Sie kann ebenso Liebe ausdrücken wie Menschen verletzen. Mit Blick auf die Flüchtlingsdebatte unterhalten wir uns mit dem Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch.
„Die Idee, dass ich Leute, die irrationale Positionen vertreten – ob aus echter Angst oder anerzogenem Menschenhass – für gemäßigtere Positionen zurückgewinnen kann, indem ich ihre Sprachmuster übernehme, halte ich für absurd“
Jetzt online.
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2015 – Der Jahresrückblick
2015 war ein aufregendes und erschreckendes Jahr. Viele Menschen hatten den Jahreswechsel 2014/2015 mit der Hoffnung auf ein besseres, friedlicheres Jahr verbunden. Leider vergeblich.
Wir haben 2015 bei Lightmedium über viele Themen von globaler Bedeutung gesprochen, deren Entwicklungen und Folgen heute oft noch nicht abzusehen sind.
Da wir bis zur nächsten regulären Ausgabe am 19. Februar pausieren, lassen wir hier nun das erste Kalenderjahr Revue passieren, das hinter Lightmedium liegt: Wie haben sich die Themen entwickelt, über die wir mit unseren Gästen gesprochen haben? Haben sich ihre Prognosen bewahrheitet?
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Juni: Lobbyismus | Januar: Es tut sich was
Über mehr Transparenz im Lobbyismus haben wir mit Timo Lange von Lobbycontrol im Juni gesprochen. Anfang Januar 2016 hat der Bundestag nun die Vergabepraxis von Hausausweisen an Lobbyisten gestoppt: Neue Anträge werden vorerst nicht bearbeitet, es ist zudem geplant, die Vergabekriterien zu überarbeiten und transparenter zu gestalten. Für unseren Gast waren die Hausausweise aber schon zum Zeitpunkt unseres Treffens nicht von entscheidender Bedeutung:
Lobbycontrol fordert weitreichendere Maßnahmen in Form eines Lobbyregisters:
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Juni: Flüchtlinge
Vor dem Weltflüchtlingstag sprachen wir im Juni mit dem Geschäftsführer von Pro Asyl, Günter Burkhardt. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht abzusehen, welches Ausmaß die Flüchtlingskrise annehmen, dass Deutschland im gesamten Jahr 2015 mehr als eine Million Menschen aufnehmen würde. Burkhardt prognostizierte trotzdem schon damals die Abschottung von EU-Staaten und eine Zunahme von Rassismus:
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Juli: Landesverrat?
Den Menschen fehle das unmittelbare Gefühl, überwacht zu werden, sagte der Netzaktivist Markus Beckedahl in unserem Gespräch Anfang Juli. Eben deshalb sei der Protest gegen privatwirtschaftliche und staatliche Datenkraken so leise. Vier Wochen später gerieten Beckedahl und netzpolitik.org selbst in den Fokus der Behörden. Der Generalbundesanwalt hatte ein Verfahren wegen des Verdachts auf Landesverrat eingeleitet. Rückwirkend schien es wie eine Vorahnung, was Markus Beckedahl in unserem Gespräch sagte:
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August: Korrupter Fußball
„Der traditionelle Fußball scheint ans Ende gekommen zu sein“, sagte der Sportphilosoph Gunter Gebauer im August vor dem Start der Bundesligasaison. Kurz zuvor hatten US-Ermittler Funktionäre des Weltverbands FIFA wegen Korruption verhaftet. Wir sprachen auch über den damaligen FIFA-Präsidenten Blatter und seinen potenziellen Nachfolger Platini, die beide inzwischen gesperrt worden sind:
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September/Oktober: Der Zustand der Welt
Im Oktober war der Philosoph Wolfram Eilenberger unser Gast. Wir sprachen über den Zustand der Welt und dabei vor allem über die Flüchtlingskrise. Eilenberger stellte dabei Fragen, deren Dringlichkeit mittlerweile noch zugenommen hat:
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November/Dezember: Klima
Im Dezember tagte in Paris die UN-Klimakonferenz. Ziel des dort verabredeten Klima-Abkommens ist die Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad. Die Industrieländer verpflichteten sich, ärmere Länder für deren Klimaschutz jährlich mit 100 Milliarden US-Dollar zu unterstützen. Außerdem lassen sie die Ziele zur Reduktion des CO2-Ausstoßes alle fünf Jahre überprüfen. Was Teilnehmer als „monumentalen Erfolg“ priesen, dürfte Katja Frieler vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), mit der wir kurz vor der Konferenz gesprochen haben, nicht so zufrieden stimmen:
Über die Notwendigkeit, die CO2-Emissionen schnell zu reduzieren, sagte sie:
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Zum Glück gab es neben der Weltpolitik auch andere spannende Themen, über die wir uns mit interessanten Gästen unterhalten haben. Fernsehen zum Beispiel oder Konsumverhalten. Alle Ausgaben aus dem Jahr 2015:
Lightmedium #1:
Die Zeitungs- und Medienkrise
Gast: Olaf Forner, Zeitungsverkäufer
Lightmedium #2:
Gentrification und das Leben in der Stadt
Gast: Andrej Holm, Stadtsoziologe
Lightmedium #3:
Über das Wesen der Verschwörungstheorie
Gast: Eva Kimminich, Professorin für Romanistik
Lightmedium #4:
Lobbyismus und die Folgen für die Demokratie
Gast: Timo Lange, Lobbycontrol
Lightmedium #5:
Asyl- und Flüchtlingspolitik
Gast: Günter Burkhardt, Pro Asyl
Lightmedium #6:
Vorratsdaten und Datenkraken
Gast: Markus Beckedahl, Netzaktivist
Lightmedium #7:
Auf der Suche nach dem Sommerloch
Teil 1 und Teil 2
Lightmedium #8:
Kulturbruch im Fußball
Gast: Gunter Gebauer, Sportphilosoph
Lightmedium #9:
Gutes Fernsehen, schlechtes Fernsehen
Gast: Sascha Arango, Drehbuchautor
Lightmedium #10:
Gutes Leben in einer schlechten Welt
Gast: Wolfram Eilenberger, Philosoph
Lightmedium #11:
Das Klima und die Spitze des Eisbergs
Gast: Katja Frieler, Klimafolgenforscherin
Lightmedium #12:
Weihnachten und die Wirkung von Konsum
Gäste: Norbert Bolz, Kommunikationsforscher,
und Gerrit von Jorck, Konsumskeptiker
Lightmedium #12: Weihnachten und die Wirkung von Konsum
Zwei Gäste zum Feste: In der Dezemberausgabe sprechen wir mit dem Kommunikationswissenschaftler Norbert Bolz und dem Konsumskeptiker Gerrit von Jorck über Weihnachten, finanziellen Ballast und Konsum als Alternative zu islamistischem Terrorismus.
Teil I: Der Konsumbefürworter, Norbert Bolz
Teil II: Der Konsumskeptiker, Gerrit von Jorck
Hier geht’s zum Download. (Beide Gespräche in einer Datei.
55 Minuten, ca. 64 MB)
Bitte, wer? Norbert Bolz und Gerrit von Jorck
Lightmedium #12: Zwei Gäste zum Feste! Mit Blick auf Weihnachten sprechen wir über Konsum – mit einem Befürworter und einem Skeptiker.
Der Konsumbefürworter
Norbert Bolz, 62, ist Geschäftsführender Direktor am Institut für Sprache und Kommunikation der Technischen Universität Berlin. In seinem Buch „Das konsumistische Manifest“ vertritt er die These, dass Konsum ein Gegengewicht zu religiösem Fundamentalismus darstellt und die Welt befrieden kann.
Wir sprechen mit Norbert Bolz über Rabattschlachten, den Unterschied zwischen Bedürfnis und Wunsch, Wohlstand und Islamismus. Er sagt:
„Weihnachten ist das unüberbietbare Superfest. Es erleichtert Konsumismus, weil man Konsum als Geschenk verpacken und als Form der Nächstenliebe verkaufen kann“
Der Konsumskeptiker
Gerrit von Jorck, 29, hat sein Wirtschafts-studium zwar sehr gut abgeschlossen, entschied sich aber trotzdem gegen die große Karriere. Er arbeitete 10 Stunden pro Woche und lebte von rund 500 Euro im Monat, um selbstbestimmt über seine Zeit verfügen zu können. Seit Oktober ist von Jorck Dozent für Sozialökonomie an der Uni Duisburg-Essen. Sein Arbeitspensum hat er auf 20 Stunden verdoppelt.
Wir sprechen mit Gerrit von Jorck über Konsumdruck, finanziellen Ballast, Work-and-Spend und das Recht auf Nichtkonsum. Er sagt:
„Dass man mit Geld an Güter kommt, ist eine Errungenschaft unserer Gesellschaft, aber eine überspannte“
Ab Freitag, 18. Dezember, 16 Uhr.
Live on Tape. Auf Lightmedium.de
Der Ordnung halber: Flucht vor Wetter und Naturkatastrophen
Katja Frieler, Klimafolgenforscherin am PIK und Gast unserer aktuellen Ausgabe, ist ein Fehler aufgefallen. In unserem Gespräch sagte sie, dass von 2008 bis 2012 durchschnittlich 26 Millionen Menschen vor Wetterereignissen auf der Flucht waren. Sie korrigiert:
„Mir ist aufgefallen, dass die Zahl von 26 Millionen nicht ganz richtig ist. Die 26 Millionen beziehen sich auf Naturkatastrophen allgemein. Das schließt Vulkanausbrüche und Erdbeben mit ein. Der größte Anteil ist allerdings wetterbedingt. Ich habe die richtige Zahl für die wetterbedingte Vertreibung rausgesucht: Die durchschnittliche Zahl der Menschen, die durch Wetterereignisse vertrieben wurden, liegt bei 22,5 Millionen. Die Zahl stammt vom Internal Displacement Monitoring Centre und bezieht sich auf das Mittel von 2008 bis 2014.“